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HPV-Impfung: Kleiner Piks, große Wirkung
Fachleute raten Mädchen, sich gegen HPV impfen zu lassen. Warum diese Viren so gefährlich sind und die vorbeugende Spritze dagegen schützt
Die Pubertät ist eine aufregende Zeit, man verliebt sich zum ersten Mal und erlebt auch den ersten Sex. Der jedoch bringt – wie viele schöne Dinge im Leben – auch Risiken mit sich. Neben bekannten Gefahren wie AIDS oder Geschlechtskrankheiten können sich Jugendliche nämlich auch mit Humanen Papillomviren, kurz HPV, anstecken. Häufig passiert das schon beim ersten Geschlechtsverkehr. Die fiesen Viren finden über Schleimhaut oder Haut ihren Weg in den Körper. Auch beim intensiven Küssen, Streicheln oder Petting besteht die Gefahr einer Infektion. Doch in den allermeisten Fällen bleibt sie zum Glück harmlos und die Betroffenen bemerken sie gar nicht.
Mit der Tochter darüber sprechen
Auch wenn Ihre Tochter vor lauter Schmetterlingen im Bauch die Welt um sich herum komplett in rosa Licht getaucht sieht: Sprechen Sie mit ihr über die Gefahren beim Sex. Machen Sie ihr bewusst: Infizieren sich Mädchen mit bestimmten Varianten der insgesamt rund 200 Arten von HPV, birgt das ein erhöhtes Risiko, später im Leben an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Außerdem können sich durch Oralsex auch im Mundraum bösartige Tumore entwickeln. Und bestimmte Viren-Typen können zudem Feigwarzen an den Schamlippen auslösen. Die sind zwar ungefährlich, aber ansteckend und hässlich.
Kondome bieten keinen ausreichenden Schutz
Zum Glück kann man sich schützen: Kondome bilden beim Geschlechtsverkehr eine mechanische Barriere gegen Keime aller Art. Leider sind sie kein hundertprozentiger Schutz, denn die Viren können auch auf Hautbereichen sitzen, die das Kondom nicht abdeckt. Wollen Eltern das Mädchen schützen, sollten sie es von der HPV-Impfung überzeugen – gut, wenn diese noch vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgt. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten im Alter zwischen 9 und 14 Jahren. Bis zum 18. Lebensjahr lassen sich versäumte Impfungen nachholen. Manche Kassen zahlen sogar bis zum 26. Lebensjahr.
Tipp: Impfung so früh wie möglich!
Je früher der kleine Piks erfolgt, umso besser.
Denn das Immunsystem reagiert umso stärker darauf, je jünger die geimpfte Person ist. Das gilt übrigens auch, wenn es darum geht, eine Impfung nachzuholen.
Selbst wenn das Mädchen sich schon infiziert hat: Die Impfung kann dann trotzdem noch einen guten Schutz vor bestimmten HPV-Typen bieten.